Porträt 3: Prof. Andreas Mildner – der Mann an der Harfe

Station 5: Herausforderungen

  • 16.7.1984 geb.
  • 1990 Beginn des Harfenunterrichts
  • 1999-2002 Frühförderklasse der HfM Würzburg (Klasse Gisèle Herbet)
  • 2003-2009 Studium an der HfM Würzburg
  • 2007 Diplom „mit Auszeichnung“
  • 2009 Meisterklasse
  • seit 2005 Duo mit Andreas Martin Hofmeir (Tuba)
  • 2009-2015 Lehrauftrag an der HfM Würzburg
  • 2011-2013 Soloharfenist der Bremer Philharmoniker
  • seit 2013 Soloharfenist des WDR-Sinfonieorchesters
  • seit 2015 Professor an der HfM Würzburg

Anmerkung: Die Harfe gilt seit dem 19. Jahrhundert als ein weibliches Instrument, was u.a. mit dem Klang und der ruhigen Körperhaltung beim Spielen zusammenhängt. Bis heute sind in den deutschen Orchestern deshalb die allermeisten Stellen mit Frauen besetzt. Gleichwohl wurde in Würzburg der Unterricht (seit 1882) immer von einem Mann erteilt, und zwar vom Hauptfachlehrer für Oboe (!), zuletzt von Prof. Eugen Gugel (bis 1955). Das änderte sich 1957, als Therese Reichling von der Nürnberger Oper den Unterricht übernahm. Auf andere Lehrbeauftragte folgte 1979 Gisèle Herbet, die schließlich 1990 eine Professur erhielt.

„Es war bei meiner Einschulung klar, dass ich ein Instrument lerne. Meine Geschwister musizierten auch; das war bei uns allen so, sie hatten Geige und Klavier gespielt. An der Musikschule wurden alle Instrumente vorgeführt und der Klang der Harfe hat mich irgendwie am meisten gereizt. Ich habe mir das selbst ausgesucht. Und es war mir auch wichtig ein anderes Instrument als meine Geschwister zu lernen.“

„Wahrscheinlich hat man es als Mann mit der Harfe eher leichter, weil man dann den Exotenbonus hat. Außerdem ändert sich die Besetzungspraxis aktuell. In meiner Klasse sind im Moment von neun aktiven Studierenden drei männlich. Die Harfe ist ja eigentlich ein physisch sehr anstrengendes Instrument, bei dem man viel Kraft aufwenden muss.“[1]

Fußnoten

  1. ^ Aus einem Interview, in: Podium. Magazin der HfM Würzburg 5 (2016).