Festschrift "50 Jahre Hochschule für Musik Würzburg"
Nachdem zuletzt 1997, als das zweite Gebäude der Hochschule in der Bibrastraße bezogen wurde, eine Festschrift erschienen war, bot das Jubiläum 2023 wieder die Gelegenheit zur Rückschau in Form einer Sammlung von Texten.
Dass in dem Buch nicht alle Facetten des Hochschullebens beleuchtet werden konnten, versteht sich von selbst. Es erschien lohnender, einzelne Aspekte ausführlicher zu behandeln anstatt eine Art Überflug über das Ganze zu versuchen. Es kommt hinzu, dass die Schwierigkeit, an verlässliche Daten und Zahlen, an Dokumente und Aktenstücke, von Fotos ganz zu schweigen, zu gelangen, nicht unbeträchtlich waren. Da die Hochschule kein eigentliches Archiv unterhält und die Überlieferung Lücken aufweist, da das Erscheinen der faktenreichen Hochschulmitteilungen 2011 eingestellt wurde, und da der Datenschutz mittlerweile die Verwendung personenbezogener Informationen erheblich erschwert, waren der Darstellung Grenzen gezogen. So war es auch nicht möglich, dem Band eine Liste der hauptamtlich Lehrenden mit Ein- und Austrittsdatum und Dienststellung beizugeben.
So unterschiedlich der Umfang der Beiträge ist, so verschieden fällt auch die Zielsetzung bei der Darstellung aus. Einmal steht die werbende Absicht durch die gradlinige Beschreibung im Vordergrund, ein anderes Mal die historische Einordnung von Entwicklungen, dann wieder der Blick auf die Schlussfolgerungen für Gegenwart und Zukunft oder die Reflektion über Chancen und Risiken von Entwicklungen. In einer Festschrift, die per se werbenden Charakter hat, hat alles dieses seinen Platz.
Eine Besonderheit der Publikation gegenüber allen vorherigen besteht darin, dass sie in Form von zwei Interviews zwei Bereiche des Hochschullebens vorstellt, die stets im Hintergrund bleiben, aber von großer Bedeutung für den reibungslosen Ablauf der Gebäudenutzung und die Realisierung künstlerischer Projekte ist: die Bühnentechnik und die Haustechnik. Der Alltag von Unterricht und künstlerischer Leistung an der Hochschule für Musik setzt eine funktionierende Infrastruktur voraus.
Prof. Dr. Christoph Henzel