Mit der in zwei Bauphasen (2016/2024) realisierten Klais-Orgel im großen Konzertsaal verfügt die Hochschule für Musik Würzburg über ein einzigartiges Instrument: Die Orgel repräsentiert klangliche Eigenschaften aus allen wesentlichen Epochen und Regionen der Orgelgeschichte – es finden sich etwa dreißig verschiedenen Klangtypisierungen, die von der Blockwerk-Orgel des Spätmittelalters über Renaissance, Barock und Romantik bis in die Gegenwart reichen.
Gleichzeitig bietet das Instrument neueste technische Features, welche neben anderen Eigenschaften in der Fachwelt mit dem Terminus „Hyper-Orgel“ verbunden werden. Die außergewöhnliche Kombination aus mechanischer Kegellade, Elektrik und elektronischer Steuerung (Proportionalmagneten) ermöglicht völlig neue klangliche Flexibilität und Spielsensibilität.
Christoph Bossert nennt das von ihm konzipierte Instrument aufgrund der gleichzeitigen Verfügbarkeit ihrer historisch verorteten Klangtypisierungen und der Möglichkeiten modernster Technologien „Multiästhetikon“.
Die Hochschule für Musik Würzburg ist stolz darauf, diese Orgel heute als ein weltweites Unikat präsentieren zu können.
15:00 ORGEL-KLANG-WERKSTATT
Prof. Dr. Randall Harlow, University of Nothern Iowa, Namensgeber des Begriffs ‘Hyper-Organ’ in einer Zuschrift im November 2025:
"This world-class organ is a great achievement for the HfM Würzburg and the European sound heritage, the embodiment of Christoph Bossert’s profound and innovative vision for revealing sonic relationships across pipe organ history through the application of hyperorgan technologies."
Philipp Klais, Andreas Saage und Christoph Bossert präsentieren die wichtigsten Innovationen dieser Orgel:
- Hyper-Orgel
und deren Basis als Verbindung zwischen den drei Komponenten
Mechanische Kegellade / Elektrik / Proportionalmagnet - Multiästhetikon
und dessen weltweiter Alleinstellung anhand der Verwirklichung von etwa 30 stilistisch unterschiedlichen Typisierungen von Orgelklang als einer klanglich authentischen und stilistisch lückenlosen Abbildung der Gesamtheit der Orgelgeschichte von der Blockwerkorgel bis zur Hyper-Orgel der Jetzt-Zeit - Besondere Register und Registerkombinationen
- Die drei Inverskoppeln
- Die stufenlose Windregulierung durch Schwelltritt
- Die MIDI-Schnittstelle
Daniel Hensel: „Das Weinen der Kinder“ für Orgel op. 46 (2025)
Christoph Preiß, Orgel
17:00 FESTAKT
Ansprache: Dr. Tobias Haaf (StMWK)
Grußworte: Prof. Dr. Christoph Wünsch (Präsident) | Martin Heilig (Oberbürgermeister der Stadt Würzburg) | Robert Brannekämper (MdL)
Musikalische Beiträge und Präsentation der technischen Innovationen:
Prof. Dr. Hannes Ritschel | Prof. Dr. h.c. Christoph Bossert | Hans-Bernhard Ruß (Augustinerkirche Würzburg) | PD Dr. Daniel Hensel | Studierende der Hochschule
20:00 ORGELKONZERT
Max Reger (1873 – 1916) Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll op. 127, komponiert 1913 zur Einweihung der Jahrhunderthalle in Breslau
Christoph Bossert (*1957) Improvisation, ausgehend von Bachs Zwölftonkonstrukten in "Das Wohltemperirte Clavier, Teil II"
Franz Schubert (1797 – 1828) Sonate B-Dur für Klavier D 960 in der Orgeltranskription von Christoph Bossert
Molto moderato
Andante sostenuto
Scherzo. Allegro vivace con delicatezza
Allegretto ma non troppo
Christoph Bossert, Orgel
EXPONATE DER THWS
Zwischen den Veranstaltungen und in Pausen:
(Foyer)
- Blick in die Orgel durch eine VR-Brille
- Virtuelles Orgelspiel mittels Gestik