Der Brunnen vor dem Haupteingang des Gebäudes Hofstallstraße

Der Brunnen wurde 1964/65, ein Jahr nach dem Einzug des ehem. Staatskonservatoriums in das neuerrichtete Unterrichts- und Verwaltungsgeäude, an der Stelle eines ursprünglich geplanten Parkplatzes errichtet. Beabsichtigt war damit die Ehrung des 1948 verstorbenen Direktors Hermann Zilcher, der als anerkannter Pianist, Komponist und Lehrer 1920 die Leitung des Konservatoriums übernommen hatte. Die Gründung des Mozartfests 1922 zählte zu seinen Hauptverdiensten um die städtische Musikkultur. Mit den nationalsozialistischen Machthabern, vor allem Oberbürgermeister Theo Memmel und Gauleiter Dr. Otto Helmuth, arbeitete er lange Zeit reibungslos zusammen. So gestaltete er viele Festveranstaltungen von Staat und Partei als Dirigent des Orchesters des Staatskonservatoriums musikalisch aus und trug so zum „schönen Schein“ des Regimes bei. Er war NSDAP-Mitglied (ab 1.5.1933) und städtischer Ratsherr (ab 1939).  Von seinem Engagement erhoffte er sich die Unterstützung bei zwei ehrgeizigen Projekten: bei der Errichtung eines neuen Konservatoriums, dessen Gebäude am Paradeplatz marode waren, und bei der Erhebung des Konservatoriums zur Musikhochschule. Beide Vorhaben ließen sich nicht realisieren. Zilcher wurde im September 1945 aus dem Staatsdienst entlassen. Schon bald nach seinem Tod schwieg man sich in Würzburg über seine Rolle im Nationalsozialismus aus.