Station 1: Kosmos
Institution
„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Karl Valentins geflügeltes Wort lässt sich gut auf die Tatsache beziehen, dass Außenstehende, die ein Konzert oder eine Opernaufführung in einer Musikhochschule besuchen, in der Regel keine oder nur eine vage Vorstellung davon haben, was der von ihnen erlebten künstlerischen Leistung zugrunde liegt. Allbekannt ist, dass nur langjähriger Unterricht und diszipliniertes Eigenstudium auf Seiten der Künstlerinnen und Künstler dazugehören. Doch bleibt die Rolle der Institution Musikhochschule und das, was sie an Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt, dem öffentlichen Auge eher verborgen. Tatsächlich basiert jede Unterrichtsstunde auf einer vom Staat bereitgestellten Infrastruktur (Gebäude, Personal, Finanzmittel) und auf dem Zusammenwirken unterschiedlicher Funktionsbereiche innerhalb der Hochschule (Lehre, Leitung, Verwaltung, Technik). Ziel aller Beteiligten ist die bestmögliche Ausbildung der Studierenden. Als Ort der Begegnung mit Menschen und Musik ist die Musikhochschule aber nie lediglich eine Schule gewesen. Alles dreht sich hier zwar um Musik, aber es geht dabei um mehr.
Die Entwicklung des nach den Kriegszerstörungen 1947 in der Villa Völk (Mergentheimer Str. 76) wiedereröffneten Staatskonservatoriums über die Erhebung zur Musikhochschule im Jahre 1973 bis in die Gegenwart ist zum einen durch das äußere Wachstum an Gebäuden geprägt: Der Neubau in der Hofstallstraße (1963) wurde später erweitert, 1997 kam das Gebäude in der Bibrastraße dazu, 2003 ein weiterer Standort in der Hofstaße. Damit einher stieg die Anzahl der Beschäftigten und der Studierenden. Gleichzeitig setzte die innere Ausdifferenzierung beim Studienangebot ein. Die Vergrößerung der Verwaltung hängt auch mit der Verlagerung von Aufgaben vom zuständigen Ministerium (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus bzw. Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst) zusammen. Die Professionalisierung der Pressearbeit, der EDV, des Qualitätsmanagements u.a. haben ebenso dazu beigetragen.


