Oper macht Schule

16.03.2023

Lernen im interdisziplinären Projekt: Studierende und Lehrende entwickeln Brücken für junges Publikum

© Andreas Herold

Wie können Studierende abseits vom regulären Studienplan lernen und eigene Erfahrungen machen, die im Idealfall auch noch einen Mehrwert für ein Publikum haben?

Diese Frage trieb bereits vor zwei Jahren eine Gruppe engagierter Studierender an: Die eigene Leidenschaft für Oper Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, selbst alle Details und Herausforderungen einer Opernproduktion kennenzulernen und das junge Publikum, das wohl zum größten Teil noch nie mit Oper in Kontakt gekommen ist, aktiv einzubeziehen, kristallisierte sich als Ziel heraus. Nach einer ersten Produktion im Herbst 2021 mit einer gekürzten Fassung der „Entführung aus dem Serail“ sind die Erkenntnisse daraus nun in ein zweites Projekt eingeflossen: „Die Schauspieldirektorin“ ist eine Adaption von Mozarts „Der Schauspieldirektor“ und versetzt die Handlung für Grundschüler*innen aufbereitet in ein Klassenzimmer.

Studierende entwickelten federführend und basisdemokratisch alle Aspekte der Produktion – Textbuch, Arrangements, Neukompositionen in Mozarts Stilistik, Bühnenbild, Kostüme, Beteiligungsformate, Materialien zur Vor- und Nachbereitung an den Schulen – und kümmerten sich auch um alle organisatorischen Anforderungen. So kamen sie ebenfalls erstmals in Kontakt mit Bereichen des praktischen Musikbetriebs, die im eigenen Studium normalerweise weniger im Fokus stehen. Für Tipps und Hinweise stand ihnen ein kleines Lehrenden-Team aus Opernregie, Musikpädagogik und Musiktheorie beratend zur Seite. In der letzten Woche der vorlesungsfreien Zeit (Mitte März 2023) läuft die intensive Probenphase, bevor in der darauffolgenden Woche von Montag bis Freitag ca. 1.000 Grundschüler*innen die Produktion sehen werden. Die Energie und die Begeisterung der Studierenden ist für das Publikum unmittelbar spürbar und reißt mit, auch musikalisch überzeugen die angehenden Profis auf höchstem Niveau.


Eine öffentliche, kostenfreie Aufführung für alle Interessierten findet am Mi, 22. März um 16.30 Uhr im Theater der Hochschule statt. Um vorherige Reservierung wird gebeten.