In Benjamin Brittens 1946 entstandener Kammeroper „The Rape of Lucretia“ wird das Schicksal der römischen Aristokratin Lucrezia erzählt, die ca. 500 v. Chr., zur Zeit des griechisch-römischen Krieges, durch ihre Treue und ihren hohen moralischen Anspruch Berühmtheit erlangte. Sie wurde vom etruskischen Gewaltherrscher Tarquinius Superbus vergewaltigt und nahm sich daraufhin das Leben, was wiederum einen Volksaufstand provozierte und so die Diktatur beendete. Die behandelten Themen wie Begehren, Gewalt, Schuld und die starke Symbolkraft weiblicher Sexualität und Treue haben hohe Brisanz und Aktualität.
Unser Blickwinkel darauf hat sich im Vergleich zur Antike, aber auch zum England der Nachkriegszeit gewaltig verändert, und die Inszenierung möchte eine diskursive Auseinandersetzung mit diesen Themen ermöglichen. Transportiert werden die Inhalte durch die phantastische Musik Brittens, in der nicht nur die Sänger und Sängerinnen, sondern auch jedes Mitglied des Kammerorchesters anspruchsvolle solistische Partien erfüllen.
Mit dieser Produktion hat der neue musikalische Leiter der Opernschule, Prof. Andreas Hotz, seinen Einstand in Würzburg. Die Regie liegt wie immer in den Händen von Prof. Katharina Thoma.
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Termine: 01., 02., 04., 05.07.2022
Reservierung: Falkenhaus