Die Geschichte Viola da gamba und der Violine in frühen Streichensembles ist äußerst vielfältig. Terminologie, Bauweise, Besetzung und Repertoire werfen bis heute Fragen auf und liefern reichlich Diskussionsstoff. Der Vortrag widmet sich diesem Thema aus organologischer Sicht und versucht, für musikhistorische Fragen instrumentenkundliche Erklärungen zu finden. Es werden Traktate und Repertoire aus dem 16. Jahrhundert bis hin zu Hubert Le Blancs "Défense de la basse de viole" besprochen. Einige Beispiele aus der Sammlung des Musée de la musique, Paris dienen als Anschauungsmaterial.
Sebastian Kirsch, geboren in Würzburg, studierte zunächst Germanistik und Kunstgeschichte in München und Trondheim (Abschluss M.A.) und anschließend Restaurierung-Konservierung von historischen Musikinstrumenten an der Akademie der bildenden Künste Wien (Diplom). Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanischen Nationalmuseum und an der Universität Leipzig tätig, bevor er sich dem Team des "Laboratoire de Restauration et Recherche" des Musée de la musique - Philharmonie de Paris anschloss. Er hat im Juli seine Dissertation im Fach Musikwissenschaft über den Mythos des "Alten Instruments" am Beispiel der Laute eingereicht (Titel: The Long Lives of Old Lutes, Universitaet Leipzig und Royal College of Music, London).
Fachgruppe Historische Instrumente | Prof. Friederike Heumann