Bei diesem Stück handelt es sich eigentlich nicht um eine Oper, sondern um ein szenisches Oratorium. Es hat aber keinen biblischen Inhalt, sondern schildert eine Episode aus der griechischen Mythologie: die junge Semele möchte der Hochzeit mit einem ungeliebten Bräutigam entkommen und fleht den Gott Jupiter um Hilfe an, woraufhin dieser sie erhebt und in einen unerreichbaren Palast versetzt, wo sie seine Geliebte wird. Berauscht von den göttlichen Liebesfreuden, verlangt sie, selbst eine unsterblich Göttin zu werden.
Jupiters eifersüchtige Gattin Juno spinnt eine Intrige und rät Semele, sie möge von Jupiter verlangen, dass er in seiner wahren Gestalt zu ihr komme. Denn die Blitze und das Feuer des Göttervaters kann eine Sterbliche nicht überleben…
Dieses Oratorium bietet für die jungen Sängerinnen und Sänger sehr reizvolle Partien, außerdem spielt der Kammerchor der Hochschule eine bedeutende Rolle. Die Inszenierung von Katharina Thoma erkundet die Parallelen zwischen Ruhm / Unsterblichkeit und medialer Aufmerksamkeit, zwischen Schein und Sein früher und heute, zwischen göttlichen Sphären, die über unsere Realität hinausgehen, und der virtuellen Welt, die unbegrenzte Möglichkeiten bietet, aber auch ganz gravierende Auswirkungen hat auf das reale Leben derjenigen, die sich dort zur Schau stellen. Den Rahmen dafür bieten die Ausstattung von Devin McDonough und die Videos von Torsten Repper. Es spielt das Ensemble für Alte Musik unter der Leitung von Andreas Hotz.
Aufführungen am 14., 15., 17. und 18.6.2024 im Theater Bibrastrasse.