Exkursion der Fachgruppe Historische Instrumente

08.07.2024

nach Frankfurt am Main

©Friederike Heumann

Am Montag, dem 24.06.2024 besuchte die Fachgruppe Historische Instrumente das deutsche Romantikmuseum und das benachbarte Goethehaus in Frankfurt am Main.
Die Herangehensweise des erst vor drei Jahren eröffneten Museums ist es, verschiedene Themen durch ihren Kontext zu erklären - fast ein wenig wie bei dem Spiel „Tabu“, bei dem man einen Begriff einkreist und definiert, indem man ihn durch Assoziationen und sein Umfeld veranschaulicht.

Besonders beeindruckend war für die Studierenden, dass so viele romantische Persönlichkeiten Universalgelehrte waren. Denn wer in der Romantik als Gelehrter bestehen wollte, musste in mehreren der eng verstrickten Fachgebiete wie z. B. Musik, Philosophie, Religion, Physik, Chemie, Malerei, Architektur, Poesie oder Politik bewandert sein.

So ist es nicht verwunderlich, dass J.W. Goethe neben seinem literarischen Können auch selbst ein leidenschaftlicher Maler war, sich u. a. mit Farbenlehre, Botanik, Biologie, Mineralogie und Politik befasste und von 1776–1817 Direktor des Weimarer Theaters war. Er spielte Violoncello und war nach seinem Studium der Rechtswissenschaft als Advokat tätig. Im Goethehaus, in dem er geboren wurde und den größten Teil seiner Jugend verbrachte, konnten die größtenteils im Original erhaltene Inneneinrichtung der gut situierten Familie besichtigt werden.

Nach einem umfangreichen Rundgang mit dem Leiter der Handschriftenabteilung des Freien Deutschen Hochstifts hatten die Studierenden die Möglichkeit das Museum den eigenen Interessen folgend zu erkunden: So näherte man sich in einer der musikalischen Stationen der „Faust“-Thematik anhand des Manuskripts und Hörbeispielen zu Robert Schumanns "Szenen aus Goethes Faust" an oder konnte auf einer interaktiven Landkarte die Reisewege und Wirkungskreise verschiedener RomantikerInnen nachvollziehen. Im Anschluss an das Goethehaus wurden auch der Frankfurter Dom und einen zentralen Ort der deutschen Demokratie besucht: die Frankfurter Paulskirche.

Für die Studierenden der HfM war es eine gelungene Exkursion, die ihren Horizont erweitern konnte und sie ihrem Studienziel - der Bildung eines vernetzten, kritischen Blickes auf die eigene kulturelle, zivilgesellschaftliche und politische Rolle als Künstlerin und Künstler - einen Schritt näher gebracht hat.