Pascal Zurek

Der in Stuttgart ausgebildete Opernsänger, Sprecher und Diplomphysiker steht seit seinem 19. Lebensjahr auf der Bühne und studierte als Multiinstrumentalist zunächst Schulmusik, Physik und Tontechnik in Rostock und Piteå (Schweden). Er widmet sich seither vollends der menschlichen Stimme und der Neuen Musik an der HMDK Stuttgart (Master Neue Musik/Master Operngesang). Zu seinen Lehrern zählen Teru Yoshihara, Annegret Müller, Angelika Luz und Georg Nigl. Meisterkurse u. a. bei Juri Vassiliev, Conny Krawutschke, Sebastian Fuchs, Michael Volle, Margreet Honig, Sarah-Maria Sun und vielen anderen vertieften den Umfang seines Stimmwissens. Förderungen erfolgten durch die Studienstiftung des dt. Volkes, die Haake-Stiftung, die SWR Vokalensemble-Akademie und die Vadstena-Akademie in Schweden.
Als Stimmbildner und Sprecherzieher arbeitet Zurek sowohl freiberuflich als auch u. a. im Lehrauftrag an der ADK Ludwigsburg und an der HfM Würzburg.
Pädagogisch fasziniert ihn die Möglichkeit, Menschen auf ihrem Weg zu einem gesunden, künstlerisch starken und ihrer Persönlichkeit angemessenen Stimmgebrauch zu begleiten – beim „üblichen“ Sprechen und Singen, aber auch beim Schreien und Rufen, bei stimmlichen Experimenten vieler Art und zeitgenössischen künstlerischen Ausdrucksformen.
Neben diesen primären Lernzielen arbeitet Zurek am liebsten an exakter und möglichst müheloser Artikulation, Erhöhung der Präsenz und Verbindlichkeit der Stimme im Raum, guter und natürlicher Textgestaltung sowohl in der freien Rede als auch im Vortragen schriftlich fixierter Texte.
Seine Methodik fußt dabei einerseits auf solider Kenntnis der menschlichen Physiologie – als Diplomphysiker sicher kein Wunder – und kommt ohne ideologischen Überbau aus. Die intensive Körperarbeit und Selbstwahrnehmung, in die er körperliche Erkenntnisse aus Tanz, Yoga, Alexandertechnik und Sportklettern einfließen lässt, führt zu einem Weg zu Körperanschluss, dauerhafter Präsenz und adäquater Resonanz.
Zurek ist regelmäßig bei Konzerten mit Vokalimprovisation oder elektronischer Musik, bei Lieder- und Rezitationsabenden sowie Oratorien zu hören. Besondere Schwerpunkte setzt er derzeit auf Melodrame und auf Musik skandinavischer Komponisten.
2016 debütierte er an der Staatsoper Stuttgart in Johannes Harneits Alice im Wunderland (UA). In den vergangenen Jahren wirkte er u. a. in Produktionen von Puccinis Gianni Schicchi (Betto di Signa), Mozarts Zauberflöte (Sarastro), Hoffmanns Undine (Kühleborn), Verdis Rigoletto (Sparafucile), Kurt Weills Street Scene (Mr. Olson), Ligetis Aventures und zuletzt Verdis Don Carlos (Le Grand Inquisiteur) auf Bühnen in Deutschland, Österreich, Belgien, Schweden, Italien und Ungarn mit. 2021 erhielt das Stipendium der renommierten schwedischen Vadstena-Akademi und sang in der Uraufführung von Zebran von Tebogo Mannokgotla im Schloss Vadstena.
Stimmlich fordernde Bühnenwerke wie Ligetis Aventures und die Mono-Oper Eight Songs for a Mad King von Peter Maxwell Davies zählen zu seinen Lieblingspartien.